Nanette Scriba, Künstlerin und Song-Poetin aus Mainz, präsentiert ihre in den Wintermonaten auf den Kapverden entstandenen Aquarelle auf Leinwand in einer Ausstellung im historischen Riesenfasskeller des Weingutes Georg Müller Stiftung in Hattenheim und tritt dort auch als Interpretin französischer Chansons und eigener Balladen auf.

RHEIN MAIN PRESSE
Wiesbadener Kurier/Lokales/Kultur / Kultur vor Ort Kultur vor Ort 03.11.2015

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Glorreiche Rheingau Tage in Hattenheim: Sängerin Nanette Scriba trägt französische Chansons und eigene Balladen vorGib hier deine Überschrift ein

Von Birgitta Lamparth

HATTENHEIM – Diese Woche packt sie die Koffer. Drei Große, drei Kleine. Und dann geht es damit auf die Kapverden, für ein ganzes halbes Jahr. Schon zum zehnten Mal verbringt die aus Mainz stammende, seit Kurzem in Frauenstein lebende Künstlerin und Song-Poetin Nanette Scriba die Wintermonate dort. Unter dem besonderen Licht und den starken Farben dort habe sie auch wieder begonnen, zu malen, erzählt sie. Und dort, in der Ferne, entstanden jene Aquarelle auf Leinwand, die ganz nah dran sind an ihrer Heimat.

Französische Chansons

  • KUNST-KELLER
    Die Dauerschau im historischen Riesenfasskeller des Weingutes Georg Müller Stiftung ist Mo-Fr 9-17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung Nanette Scriba ist bis zum 15. März zu sehen.

Bilder von Menschen auf dem Eisernen Steg in Frankfurt, ein Blick entlang der langen Wiesbadener Kurhauskolonnaden oder ein Triptychon auf die Mainzer Silhouette, von Kastel aus gesehen – all diese Impressionen sind derzeit im Hattenheimer, von Peter Winter geführten Weingut Georg Müller Stiftung zu sehen. Dort war Nanette Scriba jetzt mit ihrem zweiten, ebenso besonderen Talent zu Gast: Als Interpretin von französischen Chansons und eigenen Balladen.

Handgemacht mit Gitarre

Im Rahmen der „Glorreichen Rheingau Tage” kamen die Besucher so zu einem Abend, an dem Kunst, Musik, Wein und Kulinarik eine perfekte Verbindung miteinander eingingen. Letztere steuerte André Großfeld, Küchenchef der Villa Merton, mit großer Klasse bei, flankiert von herausragenden Erzeugnissen des Weinguts. Zu dem auch ein Kunstkeller von 1000 Quadratmetern gehört, den Galeristin Elvira Mann-Winter bei einer Führung vorstellte, die zeigte, wie gut Werke von Uli Böhmelmann oder Bernd Zimmer in einen historischen Riesenfasskeller passen.

Nanette Scriba entführte mit den Texten ihrer Chansons in die weite Welt: Natürlich nach Frankreich, „wo im wilden Lavendel die Ameisenbisse und die Küsse heiß auf der Haut brennen”; nach China, wo sie auf Einladung des Goethe-Instituts bei einer internationalen TV-Show einen Song auf Chinesisch sang; und natürlich auf die Kapverden mit einem portugiesisch-kreolischen Chanson. Eine Sängerin aber auch mit wunderbar zupackenden, poetischen Texten, die gerne auch Spitzen enthalten: Mit einer Satire auf den Kunstbetrieb in „Vernissage”, bei der „der Künstler schon gegangen ist – er will nicht länger stören”. Das Ganze mit eingängigen Kompositionen, ehrlich und handgemacht mit ihrer Gitarre. Wie wenig es manchmal doch braucht, um Musik von dieser Qualität zu erfinden. Und wie viel.

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