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Eine Künstlerin des Lichts, der Farben und der Musik

Nanette Scriba

Frühe Inspiration und Familienhintergrund

Geboren in der kulturell reichen Stadt Mainz kam Nanette Scriba von Anfang an mit Kunst und Musik in Berührung: Als Tochter der Malerin Eleonore Scriba und des renommierten Kantors und Organisten Hanswolf Scriba wuchsen Nanette und ihre vier Geschwister in einem Umfeld auf, in dem die Beschäftigung mit Malerei, das Erlernen von Musikinstrumenten und das Singen selbstverständlich waren. Diese kunstsinnige Atmosphäre prägte nicht nur Nanettes Sensibilität für Ästhetik, sondern auch ihre spätere künstlerische Ausrichtung und Entwicklung. Die familiäre Umgebung bot ihr eine Quelle der Inspiration und legte das solide Fundament für ihre spätere Karriere als Künstlerin.

Akademische Laufbahn und musikalische Karriere

Zu Beginn der 1980er Jahre begann Nanette Scriba das Studium der Kunsterziehung und Kunstgeschichte in Mainz, das neben einer breitgefächerten bildnerischen Ausbildung auch Studienreisen nach Italien und Spanien bot. 1986 schloss Nanette den Studiengang “Mit Auszeichnung” ab. Parallel zu ihrem akademischen Werdegang entfaltete sich ihre musikalische Karriere. Sie etablierte sich schnell als Chansonsängerin und Songpoetin (Journal Frankfurt: “Zwischen München und Hamburg gibt es keine andere, die so klingt”). Ihre charismatische Stimme und ihre Fähigkeit, Esprit, Ironie und emotionale Tiefe in ihren Liedern zu vermitteln, brachten ihr reichlich mediale Anerkennung, darunter Auftritte in Fernsehsendungen in Deutschland, Frankreich, Polen und sogar China. Ihre Diskographie reicht von französischen Chansons (DIE ZEIT: “Hervorragend”) bis zu deutschsprachigen Liedern aus eigener Feder (FAZ: „Im deutschen Liedgut muss man lange suchen, ähnlich Freches, Irritierendes, bisweilen auch Melancholisches zu finden“) und zeugt von ihrer außergewöhnlichen künstlerischen Bandbreite.

Rückkehr zur Malerei und kapverdische Inspiration

Im Jahr 2006 reiste Nanette Scriba erstmals auf die Kapverden – ein Wendepunkt in ihrer künstlerischen Laufbahn, eine Art Initialzündung für die Sängerin, sich auf ihr Kunststudium zurückzubesinnen und wieder zu Pinsel und Farbe zu greifen. Die karge Inselwelt, umtost vom Atlantik, die natürliche Anmut der Einheimischen, das gewaltige Licht und die Farben Afrikas, all das inspirierte sie zu einem außergewöhnlichen Bilder-Zyklus, dessen Reiz und Lebendigkeit man sich als Betrachter kaum entziehen kann.

Nanette verbringt nun jedes Jahr mehrere Monate auf den Kapverden, um sich ihrer Malerei zu widmen. Ihre Werke werden sowohl in Deutschland als auch in Kap Verde ausgestellt, finden großen Zuspruch bei Publikum und Presse, werden präsentiert in Magazinen und TV- und Radio-Features.

 

SWR-Film 2019 in der Sendung "Kunscht!"

Die künstlerischen Medien und Motive

Nanette Scribas Aquarelle auf Büttenpapier zeigen, wie virtuos sie diese so besonders reizvolle, aber auch besonders schwierige malerische Technik beherrscht. Da sie zunehmend den Wunsch verspürte, großformatiger zu arbeiten, ging sie dazu über, ihre bildnerischen Visionen mit Acrylfarben auf Leinwänden zu realisieren.

Malte Nanette während ihrer Studienzeit eher abstrakte Landschaften, ist sie auf den Kapverden zur Figürlichkeit zurückgekehrt: Kreolische Fischerfrauen, Mädchen mit Rastazöpfen, Kinder beim Spielen, Szenen des Alltags, des „Carnavals“… „Ihre Arbeiten sind dennoch nicht einfach Abbilder des Insellebens, sondern verdichtete Szenen und Stimmungen einer eigenen Realität. Mit klarem Strich verleiht sie den Menschen Körperlichkeit und Präsenz, während sich ihr Umfeld aufzulösen scheint im alles überstrahlenden Licht Afrikas“ (aus dem Katalog). Nanette macht es fühlbar, dieses Licht – mit leuchtenden Farben, mit dem durchscheinenden Weiß der Leinwände und der scharfen Konturierung der Schatten.

Und dann auf einmal, im Jahr 2015, ein Intermezzo, eine Rückbesinnung auf Motive ihrer ersten Heimat: Nanette Scriba begann, Rheingau-Landschaften und urbane Szenen aus Wiesbaden, Frankfurt und Mainz zu malen. Natürlich nicht ohne ihren in Kap Verde erworbenen stilistischen Erfahrungsschatz einfließen zu lassen: alltagspoetische Momentaufnahmen, leicht verfremdet, sommerliche Szenen, die die Stadt, deren Menschen und Architektur spiegeln. Auch hier spielt das Licht eine zentrale Rolle – als hätte es Nanette direkt von den Kapverden importiert.

Feier des Schönen

„Sie malt wie sie singt“, hat einmal jemand formuliert angesichts dieser lichten Leinwände und Aquarelle. Nanette Scribas Werke sind ein lebendiges Kaleidoskop von Farben und Emotionen. Eine Hommage an das Leben, an die poetischen Momente im Alltäglichen, in denen sich Geschichten verbergen, an die flüchtigen Augenblicke der Schönheit. Wir haben ein Recht darauf – auch und gerade in schweren und bedrohlichen Zeiten.  Schon Albert Camus hat formuliert: “Schönheit ist das Brot des Herzens.” Eine Quelle des Trostes und der Resilienz.

“Leicht muten sie an, die Bilder der Scriba, und doch findet man etwas Hintergründiges, Tiefes in ihnen … Und so sind ihre Bilder ein von Schönheit getragenes malerisches Einverstandensein mit dem Moment – und das ist viel.”  (AZ Mainz / Wiesbadener Tagblatt)