Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach

Nanette Scriba, bisher als Chanson-Sängerin bekannt, zeigt im Schlossparkmuseum ihre Aquarelle vom Leben auf den Kapverden, geprägt von starkem Licht und Farben, die bis zum 12. August die Anmut und das Alltagsleben der Inselbewohner einfangen.

Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach vom: 19.07.2007

Flüchtige Momente aufspüren

Nanette Scriba hat von ihren Eltern gleich zwei künstlerische Begabungen geerbt. In der Ausstellung im Schlossparkmuseum sind jetzt Aquarelle der Malerin Scriba zusehen. Foto: Christine Jäckel

In gleißendes Licht getaucht, mit starken Kontrasten und leuchtenden Farben, so hat Nanette Scriba in ihren Aquarellen Szenen des Lebens auf den kapverdischen Inseln festgehalten. Im Mittelpunkt stehen die Menschen – die Umgebung bleibt ausgeblendet, der Moment, der eingefangen wurde, konzentriert sich auf eine Stimmung, auf das Innenleben der porträtierten Personen. 33 Aquarelle der bisher als Chanson-Sängerin bekannten Nanette Scriba sind unter dem Motto „Unterwegs im Licht“ bis zum 12. August im Schlossparkmuseum zu sehen.

Die Künstlerin war eigens einen Tag vor der Eröffnung ihrer Ausstellung im Schlossparkmuseum angereist, um sich davon zu überzeugen, dass ihre Bilder den optimalen Platz erhalten haben. Das ungewöhnliche Engagement passte nahtlos zur Charakteristik von Scriba, die Kulturdezernentin Helga Baumann entwarf; sie begrüßte die Gäste zu der ungewöhnlichen Ausstellung einer ungewöhnlichen Künstlerin. Und sie dankte Bürgermeisterin Martina Hassel, die die Malerin Scriba für Bad Kreuznach entdeckt hatte.

Ein längerer Aufenthalt auf der kapverdischen Insel Maio hat Scriba, die vor 20 Jahren ein Kunststudium mit Auszeichnung absolvierte, dazu angeregt, wieder zum Pinsel zu greifen. Den einen winzigen, gar nicht benennbaren poetischen Augenblick einzufangen, dies sei das Ziel der Künstlerin Nanette Scriba, so die Galeristin Gabriele Lehnert. Diesem flüchtigen, magischen Moment sei Scriba in ihren Liedern ebenso auf der Spur wie in ihren Bildern.

Die Aquarelle bestechen einerseits durch ihre Klarheit und hervorragende Technik. Außerdem gelingt es der Malerin in ihren Abbildern des Insellebens, einen Einblick in eine ferne Kultur zu geben. Szenen wie der Junge, der einen Reifen treibt, oder die Frauen, die Reisigbündel auf dem Kopf transportieren, sind jenseits aller Stilisierung oder Farbenfreude auch Zeitdokumente der momentanen Verfassung der kapverdischen Gesellschaft.

Mit zwei kreolischen Liedern ergänzte Nanette Scriba bei der Ausstellungseröffnung diese ungewöhnliche Lektion in Landeskunde.

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